Welche sind die effektivsten Verfahren zur Goldgewinnung mittels Auslaugung?
Die Goldgewinnung mittels Auslaugungsprozessen beinhaltet typischerweise die Auflösung von Gold aus seinem Erz mithilfe einer chemischen Lösung. Der Auslaugungsprozess wird häufig angewendet, da er die Gewinnung von Gold mit relativ hohen Rückgewinnungsraten ermöglicht und für verschiedene Erztypen geeignet ist. Einige der effektivsten Verfahren zur Goldgewinnung mittels Auslaugungsprozessen sind folgende:
1. Cyanidlaugung
Die Cyanidlaugung, auch bekannt als Cyanidierung, ist die am häufigsten verwendete und effektivste Methode zur Goldgewinnung.
Wie es funktioniert:
- Eine Cyanidlösung (typischerweise Natriumcyanid oder Kaliumcyanid) wird verwendet, um Gold aus dem Erz zu lösen.
- Gold bildet mit Cyanidionen einen wasserlöslichen Komplex, wodurch die Goldgewinnung ermöglicht wird.
- Das gelöste Gold wird anschließend durch Verfahren wie Adsorption an Aktivkohle (CIL/CIP) oder Fällung mit Zink (Merrill-Crowe-Verfahren) zurückgewonnen.
Vorteile:
- Hohe Ausbeuten (bis zu 95 % für bestimmte Erze).
- Wirtschaftlich tragfähig sowohl für feuerfeste als auch für nicht feuerfeste Erze.
- Weitgehend untersuchter und optimierter Prozess.
Nachteile:
- Erfordert strenge Umweltkontrollen aufgrund der Toxizität von Cyanid.
- Nicht effektiv für Golderze mit hohem Kupfer-, Schwefel- oder organischem Kohlenstoffgehalt, da diese die Cyanidlaugung beeinträchtigen können.
2. Thiosulfatlösung
Thiosulfat-Laugung ist eine Alternative zu Cyanid für umweltkritische Anwendungen.
Wie es funktioniert:
- Gold wird mit einer Thiosulfatlösung in Gegenwart eines Katalysators (z. B. Kupfer oder Ammoniak) gelöst.
- Es kann vorteilhaft sein für Erze mit hohem Kupfer- oder Kohlenstoffgehalt ("preg-robbing" Erze).
Vorteile:
- Umweltfreundlich und ungiftig im Vergleich zu Cyanid.
- Geeignet für Erze, bei denen Cyanid weniger effektiv wäre.
Nachteile:
- Komplexer in der Umsetzung und Kontrolle als Cyanidlaugung.
- In einigen Fällen niedrigere Rückgewinnungsraten im Vergleich zu Cyanid.
3. Chlor-/Halogenid-Laugung
Chlor oder andere halogenbasierte Lixivianten (z. B. Brom oder Jod) können Gold effektiv lösen.
Wie es funktioniert:
- Gold wird in Lösungen aus Chlorgas, Natriumchlorid oder anderen Halogeniden gelöst.
- Der Prozess bildet wasserlösliche Goldchlorid-Komplexe.
Vorteile:
- Wirksam bei schwerlöslichen Erzen und Konzentraten, die Sulfide oder Telluride enthalten.
- Erzeugt schnelle Reaktionsgeschwindigkeiten bei Umgebungstemperaturen.
Nachteile:
- Korrosiv und erfordert spezielle Materialien für die Handhabung.
- Teurer als die Cyanidlaugung.
4. Glycinlaugung
Die Glycinlaugung ist eine aufstrebende Technologie, die sowohl umweltfreundlich als auch nachhaltig ist.
Wie es funktioniert:
- Glycin, eine Aminosäure, bildet Komplexe mit Gold, um es aus dem Erz zu lösen.
- Es wird unter alkalischen Bedingungen eingesetzt, und die Glycin kann recycelt werden.
Vorteile:
- Umweltfreundlich und ungiftig.
- Geeignet für Erze mit hohem Kupfergehalt (kann gleichzeitig Kupfer und Gold extrahieren).
- Geringere Betriebskosten in bestimmten Szenarien.
Nachteile:
- Noch in der Entwicklung und nicht weit verbreitet in kommerziellen Goldgewinnungsanlagen.
- Langsamere Auflösungsraten als Cyanid.
5. Biolaugung
Biolaugung verwendet Mikroorganismen, um Gold aus Erz zu lösen und zu extrahieren.
Wie es funktioniert:
- Mikroorganismen (typischerweise Bakterien) zersetzen Sulfide oder andere Mineralien, die Gold umschließen, wodurch das Gold für die weitere Auslaugung zugänglich wird.
- Bio-Oxidation wird häufig als Vorbehandlungsschritt für schwerlösliche Erze zur Freisetzung von Gold verwendet.
Vorteile:
- Umweltfreundliche Alternative für bestimmte Erztypen, insbesondere schwerlösliche Sulfid-Erze.
- Kann je nach Erz eine kostengünstige Option sein.
Nachteile:
- Benötigt erhebliche Zeit für die mikrobielle Aktivität.
- Beschränkt auf bestimmte Erztypen (z. B. Sulfid-Erze).
6. Kombinationsverfahren (z. B. Druckoxidation und Auslaugung)
Für extrem schwerlösliche Erze werden Vorbehandlungsprozesse wie Druckoxidation, Rösten oder Ultrafeinmahlung mit konventioneller Auslaugung kombiniert.
Wie es funktioniert:
- Die Druckoxidation (Zugabe von Sauerstoff unter hohem Druck und Temperatur) oder das Rösten wird verwendet, um in Sulfiden oder anderen Mineralien eingeschlossenes Gold freizusetzen.
- Das Gold wird anschließend mit Cyanid oder anderen Auslaugungsmitteln gewonnen.
Vorteile:
- Wirksam bei der Verarbeitung hochrefraktärer Golderze.
- Erreicht hohe Rückgewinnungsraten nach der Vorbehandlung.
Nachteile:
- Teuer aufgrund des energieintensiven Charakters der Vorbehandlungsprozesse.
- Erfordert hohe Kapitalinvestitionen.
7. Andere aufstrebende Auslaugungstechnologien
Forscher arbeiten aktiv an der Entwicklung alternativer, sicherer und kostengünstiger Auslaugungsmethoden:
- Thiourea-Auslaugung(Alternative zu Cyanid, aber teurer und weniger stabil).
- Elektrochemisches Auslaugverfahren (verwendet elektrische Energie, um Gold in einer Lösung zu lösen).
- Ammoniak-basierte Systeme(Testen auf selektive Goldgewinnung aus komplexen Erzen).
Abschließende Überlegungen:
- Die Wahl der Gold-Auslaugungsmethode hängt von derErzart,Mineralogie,Gehaltundwirtschaftlichen Machbarkeit.
- ab. Umwelt- und regulatorische Einschränkungen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Auswahl der geeigneten Methode.
- Das Cyanid-Auslaugverfahren bleibt die vorherrschende Methode, aber Alternativen wie Thiosulfat, Glycin und Biolaugung gewinnen an Bedeutung aufgrund ihrer umweltfreundlicheren Eigenschaften.